W12751
Ahnenforschung und Hofgeschichte
Beginn | ab Do. 30.03.2023, 20.00 Uhr |
Kursgebühr | 5,00 € Abendkasse (ohne Anmeldung) |
Dauer | 1 Abend |
Kursleitung |
Gerhard Nicklbauer
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Der Arbeitskreis trifft sich in regelmäßigen Abständen, um Erfahrungen auszutauschen und Hinweise zu sammeln.
Einsteiger bekommen bereits ab 19:30 Uhr eine Einführung!
"Das Leben in Mühldorf und Neumarkt vor 150 Jahren"
Vortrag von Walter Jani am 30. März 2023 in der VHS Mühldorf
Der Lichtbildervortrag von Walter Jani beschäftigt sich mit den Lebensumständen unserer Vorfahren im Bereich Mühldorf und Neumarkt vor über 150 Jahren. Dabei steht nicht etwa das Leben von mehr oder weniger wichtigen Persönlichkeiten ihm Mittelpunkt der Betrachtungen, sondern eher der Alltag des sogenannten kleinen Mannes. Den volkskundlichen Einblick in diese Zeit ermöglichen die Arbeiten von mehreren Autoren. Zu nennen ist hier Josef Friedrich Lentner, der im Auftrag des bayrischen Kronprinzen und späteren Königs Max II. von Bayern ab dem Jahre 1846 unsere Gauen durchstreifte und volkskundliche Aufzeichnungen fertigte. Dabei studierte er die Sitten und Gebräuche, die Nahrung, die Kleidung, die Wohnverhältnisse und vieles andere mehr. Eine weitere Quelle bieten die von 1858 und 1864 erstellten Forschungsarbeiten von drei verbeamteten Amtsärzten. Sie hatten im Auftrag des bayerischen König Max II., sogenannte Physikatsberichte über ihre zugewiesenen Bezirke zu erstellen und diese zur Auswertung nach München zu übersenden. Dabei mussten die Amtsärzte in einem festgesetzten Fragenkatalog über die jeweilige Situation in ihren Landgerichtsbezirken Mühldorf bzw. Neumarkt a. Rott Bericht erstatten. Der Bereich der beiden Landgerichtsbezirke entspricht in etwa dem Gebiet des Landkreises Mühldorf aber ohne den Haager Bereich. Diese Physikatsberichte wurden erst in den 1990er Jahren in München wiederentdeckt und geben einen hervorragenden Einblick über die Lebensumstände jener Zeit. Neben der wissenschaftlichen Beschreibung in diesen Berichten kommt aber auch der Humor nicht zu kurz.

Gerhard Nicklbauer